ZART – das Namensprojekt für unsere Wohngruppen

Die Wohnhäuser des Kinderdorfs Pöttsching haben vor kurzem neue Namen bekommen. Die Suche nach passenden Namen und die Gestaltung der Fassaden floss in das Konzept der Künstlerin Sabina Hörtner ein, welche gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen das Projekt leitete und von Anfang an begleitete.

Der Vorschlag, die Häuser nach Bäumen zu benennen und diese dann auch in der Nähe der jeweiligen Häuser zu pflanzen, stieß bei allen gleich auf große Begeisterung. Es wurden die Zeder, der Ahorn, die Robine und die Tanne gewählt, deren Anfangsbuchstaben das Wort ZART ergeben.

Da ‚zart‘ gut zu kleinen Pflanzen und Kinderseelen passt, wurde ZART dann auch gleichzum Titel des Projektes. Ein Baum wurde früher zur Geburt eines Kindes gepflanzt. Ein Baum ist eine Metapher für vieles im Leben, er braucht Pflege, wenn er klein ist, steckt mit seinen Wurzeln fest im Boden, streckt seine Äste in die Luft und symbolisiert Stärke. Verwurzelt und verankert zu sein, ist wichtig für ein Kind. Stabilität erhält es im Kinderdorf Pöttsching, wenn es im Elternhaus nicht möglich ist. Neben den vielen großartigen Eigenschaften und Besonderheiten, die ein Baum hat, ist auch das Farbspektrum eines jeden Baumes innerhalb des Jahreskreises sehr speziell und facettenreich. Die Farben der Knospen und Blüten, die Grüntöne der Blätter und Nadeln, die Herbstbelaubung oder die Farbe der ausgebildeten Samen ebenso wie die feinen Nuancen der Rinde umfassen die Farbpalette, die das Erscheinungsbild eines Baumes ergeben.

Bereits Anfang April wurde als Vorbereitung und Einstimmung in die künstlerische Arbeit in einigen mehrstündigen Workshops mit den Kindern in den jeweiligen Häusern die Fassadengestaltung des eigenen Wohnhauses erarbeitet. Da es in den Workshops nicht darum gehen soll, wie gekonnt jemand zeichnen oder malen kann, wurde gemeinsam mit Frau Sabina Hörtner auf einen linearen Ansatz in der Gestaltung aufgebaut.

Am Samstag, den 23. April war es dann endlich soweit: die gespendeten Bäume Robinie, Zeder, Tanne und Ahorn wurden bereits eingesetzt und deren farbliche Nuancen auf die Fassaden der entsprechenden Wohngruppen aufgetragen. Mit großer Freude bemalten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit Sabina die Fassaden ihrer Häuser in Abstraktion mit den Farbtönen ihrer Bäume im Jahreswechsel. Nach der gelungenen kreativen Tätigkeit wurde zusammen gegrillt und das Ergebnis bestaunt.

Ein großes Dankeschön an Sabina Hörtner für die künstlerische Umsetzung und die liebevolle Anleitung der Kinder und Jugendlichen bei diesem Projekt!